PARIS MIT DEN KINDERN

Unter den Top 5 der meistgestellten Fragen steht die Wahl der Unternehmungen für Kinder ganz weit oben. Statt also nach meinem eigenen Geschmack zu antworten, habe ich in letzter Zeit einfach meine kleinen Gäste selbst gefragt, was ihnen im Urlaub am besten gefallen hat. Action!

Disneyland Paris

Mickey geht einfach in egal welcher Disziplin als Sieger hervor, was mich ehrlich gesagt ein bisschen betrübt… Bin ich vielleicht doch schon etwas reaktionär? Wie auch immer, die große Maus hat eine sehr ausführliche Website (www.disneylandparis.de), auf der Sie die Öffnungszeiten erfahren (wechseln ständig) und vor allem die Übersicht über die Bauarbeiten an den Attraktionen. Die offizielle App zum Disneyland Paris mit den voraussichtlichen Wartezeiten für die Attraktionen kann unter www.disneylandparis.de/mobile-app/ heruntergeladen werden.

Weitere Infos:

– Muss man ins Disneyland und/oder die Walt Disney Studios gehen?
Keine Frage, ein Tag im Disneyland ist völlig ausreichend. Die kleinen eifrigen Besucher, die auch noch in die Studios gegangen sind, sagten sie waren enttäuscht. Warum? „Weil Disneyland echt besser ist.“ Aber warum? „Weil es echt besser ist.“ Kinder halt….

– Was kostet das? Tagesticket für Erwachsene (Normalpreis) zwischen 59 € und 79 €, Kinder von 3-11 Jahren zwischen 54 € und 73 €.

 Wie komme ich zum Disneyland? Alle Informationen sind hier.

Am einfachsten mit dem Zug vom Stadtrand aus (RER A) bis zur Endstation „Marne la Vallée-Chessy“. Die Fahrt dauert 1h und kostet 15,20 € (Hin- und Rückfahrt). 

– Während der Schulferien gibt es weniger Staus und Sie können es mit dem Auto versuchen: Damit geht es schneller und bestimmt auch angenehmer, aber man muss immerhin 30 € Parkgebühren einrechnen.

– Kleines Detail zur Website: „Es ist untersagt, Essen und Trinken in das Parkgelände mitzubringen“. Bestimmt nur weil deren Sandwichs besser sind als Ihre…

ASTERIX-PARK

Im Jahr 1989, also drei Jahre vor Disneyland Paris, haben Asterix und seine ganze Bande ihre Hinkelsteine 30 km nördlich von Paris aufgestellt. Anstatt Ihnen zu erzählen, was Sie dort finden werden (www.parcasterix.fr macht das schon sehr gut), möchte ich Ihnen lieber eine persönliche Meinung und einen kleinen Vergleich mit Mickeys Park liefern…

Der Parc Asterix hat sich von Anfang an auf Sensationsattraktionen ausgerichtet: So sehr die Achterbahnen „Donner des Zeus“ und „Grautvornix“ mit Disneys „Minenzug“ und „Indiana Jones“ verglichen werden können, so sehr ist „OzIris“ eine Höllenmaschine, die bei Disney ihresgleichen sucht. Man wird mit den Beinen in der Luft herumgewirbelt, man wird ordentlich berieselt und steht oft auf dem Kopf. Asterix ist perfekt mit Teenagern und einer Bande von Freunden, Disney mit unter 8-Jährigen.

Der Humor ist in jeder Ecke des Parks zu finden: verrückte Straßenschilder, Namen, bei denen man im Freien schlafen kann (wenn man Französisch spricht!), lustige Attraktionen, Straßentheater. Es herrscht immer gute Laune. Im Gegensatz dazu ist Disney das Königreich der Träume, eine Augenweide (Parade, Feuerwerk, Kulissen der Attraktionen) mit einem halluzinierenden Sinn für Details, aber gleichzeitig viel steriler.

Hier sind einige Dinge, die mir gut gefallen haben: Die Musik ist unaufdringlich (die von Disney, die bis in die Toiletten gespielt wird, ist wirklich eine Zumutung), es gibt weniger Warteschlangen als bei Disney, es ist überschaubar und am Eingang der Geschäfte steht kein Mitarbeiter, der Sie mechanisch mit „Hallo“ / „Auf Wiedersehen“ begrüßt.

… und andere, die man bedauern kann: die Warteschlangen sind selten überdacht (Park an einem Regentag unbedingt meiden!), viele kleine kostenpflichtige Attraktionen, die Kinderaugen machen und überteuert sind (Motorboje auf dem See, Zipline, Jahrmarktspiele usw.), der Park ist von Anfang November bis Mitte April geschlossen.

Die Tageskarte für Erwachsene kostet 53 €, für Kinder von 3 bis 11 Jahren 45 €. Wenn Sie 7 Tage im Voraus buchen, sinkt der Preis auf 45 € bzw. 42 €. Überprüfen Sie ihre Website genau, sie haben eine Menge anderer Rabatte, wie z. B. „Schlaue Tage“, „Jugendticket“, „Familienangebot“ etc. Es gibt weniger Attraktionen als bei Disney, aber es ist vergleichsweise viel billiger!

Um zu Asterix zu gelangen, müssen Sie mit dem Auto fahren (Parkplatz 15 €). Rechnen Sie mit gut 20 Minuten von Ihrer Wohnung aus, ohne dass es zu Staus kommt. Vergessen Sie unbedingt die Alternativen, die auf ihrer Website angeboten werden:

– Der direkte Shuttlebus vom Louvre fährt nur einmal pro Tag in jede Richtung (20 € pro Person!!), also keinerlei Flexibilität,

– Die Fahrt mit der RER bis zum Flughafen Roissy CDG und dann mit dem Shuttle-Service kostet Sie nur unwesentlich weniger (10,30 € + 10 €) und dauert mindestens 90 Minuten…

Der Eiffelturm

Denken Sie gar nicht erst daran, den Eiffelturm aus Ihrem Programm zu streichen. Allerdings verdient dieses umwerfende Bauwerk auch, dass man hinaufsteigt… und sich damit zu den 7 Millionen Besuchern pro Jahr gesellt.

Kleine praktische Hinweise:


– Gut zu wissen, bevor man hochsteigt

Die Aufzüge befinden sich an den Nord- und West-Pfeilern, die Treppen an den Süd- und Ost-Pfeilern. Nicht wirklich überraschend: Man darf nicht mit einem Messer oder Fallschirm hoch (wirklich!). Allerdings sind auch Getränkeflaschen oder -dosen und nicht faltbare Kinderwagen verboten. Damit Sie Bescheid wissen…


– Auf welche Ebene soll’s gehen?

Der Eiffelturm hat 3 Ebenen: Die erste (mit Eiffelturm-Museum und Glasboden) ist auf 57m Höhe, die zweite (Panoramablick) auf 115m, die dritte (sehr schöner Panoramablick und Champagner-Bar ) auf 280m Höhe. Ohne zum Trinken verführen zu wollen: Der Ausblick von ganz oben ist bei weitem der beeindruckendste.


– Aufzug oder Treppen?

Auf die ersten beiden Ebenen gelangt man entweder über 2 große Aufzüge oder über 2 Treppen. Um auf die dritte Ebene zu kommen, müssen Sie auf der zweiten Ebene einen der kleinen orangefarbenen Aufzug nehmen (dort gibt es keine Treppen mehr). Die Fahrtzeit im Aufzug beträgt vom Boden bis zur ersten Ebene 1 Minute, von der ersten zur zweiten Ebene 1 Minute und von der zweiten zur dritten Ebene 4 Minuten.

Mit der Treppe rechnen Sie mit 15 Minuten vom Erdgeschoss bis zum ersten Stock, und 20 Minuten vom ersten Stock bis zum zweiten Stock.

Wenn Sie körperlich fit sind und ein kleines Budget haben, sollten Sie die Treppen nehmen. Das ist der einzige Weg, um dieses Genie von Eiffel zu verstehen und zu erleben… Die Krönung: Wie ich bemerkt habe, werden die Tickets auf dem Weg nach unten nicht kontrolliert. So kann man zu Fuß hochgehen und kostenlos mit dem Aufzug wieder runterfahren …

Wenn Sie sich für den Lift zum Hochfahren entschieden haben, möchte ich Ihnen auf dem Rückweg ans Herz legen, z.B. ab der ersten Ebene über die Treppen hinabzusteigen – soooo schön!


– Wartezeit

Mal ehrlich, das ist das der einzige Wehrmutstropfen des Eiffelturmbesuchs… Sie stehen mindestens viermal Schlange:

– Unten für den Aufzug oder die Treppen. Die Mindestwartezeit liegt bei 30 Minuten für den Aufzug (und deutlich weniger für die Treppen). Achtung: Das Schnellzugangsticket, das Sie im Internet kaufen können, erspart Ihnen nur das Warten an dieser Stelle; danach gesellen Sie sich wieder ohne jegliche Priorität zu den anderen Besuchern.

– Rechnen Sie mit 15 Minuten Wartezeit, um von der zweiten zur dritten Ebene zu fahren,

– Zwischen 0 und 15 Minuten warten Sie für die Abfahrt von der dritten zur zweiten Ebene,
– Ebenfalls 0 bis 15 Minuten stehen Sie für die Abfahrt von der zweiten Ebene bis nach ganz unten an. Beim Treppenabstieg gibt es keine Wartezeit.

Kleiner Hinweis: Es lohnt sich immer, die Länge der Schlangen zu vergleichen. Aus unerfindlichen Gründen verteilen sich die Besucher ziemlich zufällig auf die Schlangen, und man kann gut und gerne 15 Minuten rausholen, wenn man einfach ein paar Meter weiter schaut! Vergleichen Sie auf dem Boden die beiden Schlangen am Nord- und West-Pfeiler (Aufzug) und die beiden am Süd- und Ost-Pfeiler (Treppen). Auf der zweiten und dritten Ebene gibt es 2 Schlangen für die orangefarbenen Aufzüge. Wenn Sie schließlich mit den großen Fahrstühlen runterfahren möchten, denken Sie daran, dass es 2 Schlangen pro Aufzug gibt, da sie die Besucher auf zwei verschiedene Ebenen bringen können!


– wann sollte man ihn besichtigen?

In jedem Fall vorzugsweise bei schönem, warmem Wetter. Aber was vor allem zählt ist die Uhrzeit, wenn Sie kein Ticket übers Internet gekauft haben. Kürzer wird die Wartezeit gegen 20h, wenn alle zu Abend essen. Und mit ein bisschen Glück kommen Sie in den Genuss eines traumhaften Sonnenuntergangs!

Übersicht über die Wartezeiten an dem Eiffelturm

Gut zu wissen um schöne Fotos zu machen: Vom Einbruch der Dunkelheit bis 1h nachts blinken zu jeder vollen Stunde für 5 Minuten 20.000 Lichter am Eiffelturm.


– Preise für den Aufstieg im Fahrstuhl

Zum 2. Stock: Erwachsene 16,70 €, 12-24-Jährige 8,40 €, 4-11-Jährige 4,20 €.

Zum Obergeschoss: Erwachsene 26,10 €, 12-24-Jährige 13,10 €, 4-11-Jährige 6,60 €.


– Preise für den Aufstieg über die Treppen

Erwachsene 10,50 €, 12-24-Jährige 5,20 €, 4-11-Jährige 2,60 €.


– Preise für den Aufstieg über die Treppen + zum Obergeschoss im Fahrstuhl

Erwachsene 19,90 €, 12-24-Jährige 9,90 €, 4-11-Jährige 5,00 €.


– Reservierung übers Internet

Ich kann nur empfehlen, Tickets online über die offizielle Website zu kaufen, denn so sparen Sie sich die Warteschlange für den ersten Aufzug. Online-Tickets sind nur für die Fahrt mit dem Aufzug von unten bis zur zweiten oder bis zur dritten Ebene verfügbar. Sollte es keine Tickets für den Eiffelturm auf der offiziellen Seite mehr geben und wenn Sie reich sind, dann können Sie Tickets zum Vollpreis (ab 45 €) unter www.ceetiz.fr oder www.getyourguide.fr finden. Sie können natürlich immer noch an den Kassen an jedem Pfeiler Tickets kaufen, müssen sich dann aber anstellen.


– Kann man dort Essen gehen oder etwas trinken?

Es gibt mehrere Restaurants, von Selbstbedienung bis zur Gourmetrestaurant. Aber ganz ehrlich – alles ist ziemlich teuer. Beispiel gefällig? Ein Glas Sekt von 10cl für 13 €… serviert in einem Plastikglas ohne Fuß. Je höher, desto teurer, aber man sollte schon auf dem Boden der Tatsachen bleiben.

– last but not least… 
Die Veranstalter legen großen Wert darauf, auf die Horden an Taschendieben hinzuweisen. Sie sind also vorgewarnt…

Weitere Infos: www.tour-eiffel.fr

Die Bateaux Mouches

Paris ist eine der schönsten Städte der Welt, und von wo ist das Panorama schöner als von einem Boot aus? Kinder haben da eben einen guten Geschmack… Mehrere Gesellschaften bieten Bootstouren auf der Seine an, die Preiswerteste ist www.vedettesdupontneuf.com

Bei Reservierung übers Internet (Tour von 1 Std.) sind es 12 € für Erwachsene und 6 € für Kinder. Vergessen Sie auch nicht, dass die Touren bis 22h starten und die Beleuchtung durch die Scheinwerfer der Boote umwerfend ist.

„Les Canards de Paris“ ist ein einzigartiges touristisches Erlebnis, das dank eines Amphibienbootes eine Bustour und eine Minikreuzfahrt miteinander verbindet. Die Tour beginnt mit einer einstündigen Entdeckungsreise zu den symbolträchtigen Orten im Westen von Paris an Land, wobei die Reiseleiter unterhaltsame und wichtige Informationen über die Stadt liefern. Der Höhepunkt ist der „Splash“ in die Seine, bei dem sich der Bus für eine 20-minütige Bootsfahrt in ein Schiff verwandelt. Weitere Informationen: www.canardsdeparis.com

Ein letzter guter Plan? Wie wäre es, ein ganzes Boot für die ganze Familie zu mieten und nach Lust und Laune auf der Seine zu fahren? Ein Tag kostet Sie zwischen 190 € und 350 € für bis zu 12 Personen, wenn Sie auf www.clickandboat.com buchen.

MUSEEN FÜR KINDER

Bei Regenwetter sind es nicht der Eiffelturm oder die Bateaux mouches, die Sie besuchen sollten, sondern einige der Orte, die Kindern besonders gut gefallen…

Atelier des Lumières

Dieser digitale und künstlerische Ausstellungsraum, den ich liebe, projiziert Kunstwerke an die Wände und auf den Boden und schafft so ein immersives Erlebnis für die Besucher. In den Ausstellungen werden oft Werke berühmter Künstler auf dynamische und einnehmende Weise präsentiert (Van Gogh, Dali, der Ozean usw.), sodass das Publikum Kunst auf eine völlig neue Art und Weise erleben kann. Das Atelier des Lumières, das 2018 eröffnet wurde, stellt eine einzigartige Verbindung von Kunst und Technologie dar und bietet ein spektakuläres visuelles und akustisches Erlebnis. Gut zu wissen: Der Saal wird nicht nach jeder Aufführung geräumt. Es ist also möglich, zu bleiben, um an eine andere Aufführung anzuknüpfen. Weitere Informationen: www.atelier-lumieres.com

Paradox Museum

Dieses auf Erfahrung und Unterhaltung ausgerichtete Museum ermutigt seine Besucher, die Grenzen des Möglichen zu überschreiten und mit dem Unmöglichen zu experimentieren. Mit seinem Konzept, das auf Paradoxien beruht – Elemente, die dem gesunden Menschenverstand zu widersprechen oder unglaublich zu sein scheinen – schafft das Museum Erlebnisse, die die Wahrnehmung und Logik in Frage stellen. Attraktionen wie der „Paradox Reversed Room“, in dem alles der Schwerkraft zu trotzen scheint, und der „Paradox Tunnel“, der die Wahrnehmung der Gravitationsrichtung stört, bieten einzigartige visuelle und sensorische Erlebnisse. Natürlich gibt es auch unglaubliche Fotos, die man vor Ort machen kann. Weitere Informationen: www.paradoxmuseumparis.com

Musée de l’Illusion

Haben Sie Lust, optische Täuschungen und Rätsel zu erforschen? Dann ist das Musée de l’Illusion genau das Richtige für Sie. Hier können Sie eine lehrreiche und unterhaltsame Erfahrung machen, bei der die Besucher mit Exponaten interagieren können, die die Wahrnehmung und die Realität herausfordern. Die im Museum gezeigten Illusionen umfassen verschiedene Trompe-l’œil, Licht- und Perspektivenspiele sowie herausfordernde Rätsel. Das Museum möchte das Verständnis der Besucher darüber erweitern, wie unser Gehirn sensorische Informationen interpretiert, und gleichzeitig ein unterhaltsames und einnehmendes Erlebnis bieten. Achtung: Ich war noch nicht dort und die Bewertungen im Internet sind nicht sehr gut. Anscheinend ist der Besuch sehr schnell, da der Ort klein ist (400 m2) und es zu viele Menschen gibt… Weitere Informationen: https://museedelillusion.fr/

SENSEAS

SENSAS bietet zwei Stunden lang einen interaktiven Rundgang für Gruppen von 4 bis 15 Personen, der sich auf die fünf Sinne – Schmecken, Fühlen, Hören, Riechen und Sehen – konzentriert. Die Teilnehmer werden oft in die Dunkelheit versetzt, um ihre Sinneserfahrung zu intensivieren, und werden von den „Meistern der Sinne“ durch die verschiedenen Aktivitäten geführt. Die Herausforderungen von SENSAS sind so konzipiert, dass sie eine Reihe von Emotionen hervorrufen, von Angstschreien bis hin zu Lachanfällen, und dabei die ungeahnte Macht der menschlichen Sinne wiederentdecken. Neben dem spielerischen Aspekt gibt es auch ein solidarisches Element: Mit jeder bestandenen Herausforderung erhalten die Teilnehmer ein Amulett, das als Spende an eine lokale Organisation geht, die sich für Menschen mit Behinderungen einsetzt. Dieses Escape Game hat sehr gute Bewertungen. Weitere Informationen: https://paris.sensas.top/

Le Musée Grévin

Ich staune immer wieder über den Erfolg dieses Museums. In Zeiten der PlayStation bis zum Umfallen und des Verschwindens von Holzspielzeug räumen diese Wachsfiguren einfach immer ab! Alle praktischen Infos finden Sie auf www.grevin.com und werden feststellen dass die Preise alles andere als günstig sind: Erwachsene 25,00 €, Kinder von 5-15 Jahren 18,50 €. 

 

Die Metro (U-Bahn)

Es ist wissenschaftlich erwiesen: 99% der Kinder würden gerne eine Runde im Fahrerabteil einer U-Bahn drehen. Damals war das mit ein wenig Glück und einem flehenden Blick möglich, aber seit den Anti-Terror-Plänen sind die Auflagen sehr streng geworden. Alles ist jedoch noch nicht verloren: Die Linien 1, 4 und 14 der Pariser U-Bahn sind automatisch, man kann also den Fahrer im ersten oder letzten Wagen spielen. Erfolg garantiert! Und hier ist eine weitere Statistik: 99% der Eltern fahren danach lieber Bus…

Anmietung von Elektrobooten

Als ich im Jahr 2014 zum ersten Mal « Marin d’Eau Douce » getroffen habe, fand ich ihr Konzept sofort genial. Wie kann es sein, dass niemand zuvor auf die Idee gekommen ist, auf dem Canal de l’Ourcq elektrische Boote zu vermieten, für die man nicht mal einen Führerschein braucht? Der Erfolg gibt ihnen jedenfalls Recht, und die 15 Boote (für 5, 7 und 11 Personen) sind immer voll besetzt.

Mehr als 40km schiffbare Wege können Sie befahren, die Cité des Sciences von La Vilette im Osten und die Bastille im Süden. Was für eine Atmosphäre!! Fahren Sie in absoluter Stille und mit einem Tempo von 8 km/h an Hausbooten vorbei, unter Brücken von 1885 her und sogar durch die Schleusen des Canal Saint-Martin.

Ein paar Details, damit Sie startklar für Ihren Trip sind:
– Kinder ab 6 Monaten dürfen mit an Bord,
– auf dem Boot können Sie picknicken,
– halten Sie eine Kaution von 300 € bereit. 
– Täglich von 9h bis zum Sonnenuntergang geöffnet.
– Das Boot für 5 Personen kostet 70 € für 2 Stunden.

Weitere Infos: www.marindeaudouce.fr

Jardin du Luxembourg und Tuilerien

Die Kleinsten lieben diese beiden Gärten: Im Herzen der Stadt können sie in aller Sicherheit einen Spaziergang mit einem Pony machen (auf einem Anhänger oder auf dem Pferderücken), eine Runde auf dem Karussell drehen, Trampolin springen, schaukeln, Crêpes essen und bestimmt noch viele Dinge fordern, von denen Sie noch keine Ahnung haben.

Parfum-Museum – Fragonard

Erstaunlich, aber wahr: Die Parfümerie, weltweit anerkanntes französisches Know-How, hat nur 3 Museen in unserem Land. Das erste in Grasse, das zweite in Versailles (die unglaubliche Osmothèque www.osmotheque.fr) und die dritte in Paris im Opernviertel. Das Haus Fragonard (aus Grasse!) ist der Besitzer, und dieses Details ist wichtig: Nach einer halben Stunde Führung verwandelt sich der „Führer“ in einen zuvorkommenden Verkäufer und versucht Ihnen Parfumartikel in einem Geschäft zu verkaufen, das größer ist als das Museum selbst! Daher ist die Führung kostenlos…

Da dies nun gesagt ist, empfehle ich Ihnen einen Rundgang, da der Ort wirklich äußerst klasse ist. Das Museum befindet sich in einem alten Theater von 1880, welches später in eine Fahrradschule verwandelt wurde: Die Pariser haben hier im 19. Jahrhundert Radfahren gelernt! Eine wahre Augenweide… Die Sammlungen sind, wenn auch bescheiden, hochwertig und man lernt viel über die Geschichte des Parfums, die Geheimnisse bei der Herstellung, die Fläschchen… Man muss auch einige Düfte erraten, und Ihre Kinder eignen sich prima zu diesem Spielchen. Kurz und gut, ein gratis Ausflug in einem zentralen Pariser Viertel – wer bietet mehr?

Täglich geöffnet von 9-17 Uhr, 3-5 Square de l’Opéra Louis Jouvet, 75009 Paris, Tel. 01 40 06 10 09. www.fragonard.com

All diese Dinge, die den Kindern nie spontan in den Sinn kommen, aber die sie lieben, sobald sie einmal Feuer gefangen haben…

La Villette

Der Park La Villette mit seiner ganzen kulturellen Infrastruktur ist eindeutig ein riesiger Erfolg. Erwachsene lieben die Konzerthalle, das Programm der Grande Halle und der anderen Theatersäle, spielen und spazieren über den weiten Rasen. Kinder kommen durch die speziell für sie erstellten Angebote zum Spielen und Entdecken ebenfalls auf ihre Kosten. Dabei sind zu nennen (Reihenfolge beliebig) die Cité des Enfants (2-7- und 5-12-Jährige), Explora, das Planetarium und vor allem den Kinosaal, der in einer silbernen Kugel gebaut wurde. Diese Welt des Wissens begeistert die ganze Familie und stillt selbst den größten Wissensdurst eines jeden Sprösslings. Im Anschluss – das brauche ich Ihnen gar nicht zu sagen –rate ich natürlich dazu, www.cite-sciences.fr zu stöbern und den Palais de la Découverte definitv auszulassen.

Der Jardin des Plantes

Ich muss Ihnen nicht erklären, dass Kinder Pflanzen und Tiere lieben. Ebenso wie La Villette versetzt dieser Botanische Garten die Kinder durch sein reichhaltiges Angebot und die klare Museumspräsentation in Erstaunen. Verschiedenste Einrichtungen unterstreichen die Lebenswelt der Pflanzen und Tiere auf besondere Weise: Die Grande Galerie de l’Evolution, die Ménagerie (zoologischer Garten), die Galerie de Minéralogie etc. Details finden Sie auf www.mnhn.fr

Der Louvre

Kinder mit in den Louvre nehmen – reine Zeitverschwendung? Kommt ganz auf das Programm an, das Sie für sie austüfteln… Von den Epochen gefällt ihnen in der Regel sehr die der Ägypter. Da ist das Museum wirklich großartig: Mumien, Sarkophage, Skulpturen etc. Die Ägypter waren die Urväter des Designs: Sogar der böse Wolf konnte die niedlichste Hundeschnauze haben… 

Kleine Tricks: 

– Es gibt etwa 10 Eingänge zum Museum – zusätzlich zu dem unter der Pyramide. Verlieren Sie also nicht unnötige 20 Minuten auf dem Hauptplatz, sondern nehmen Sie lieber einen der anderen Eingänge (zu finden auf www.louvre.fr).

– Unter 18-Jährige und junge EU-Bürger zwischen 18 und 25 Jahren haben freien Eintritt zum Museum, andere Besucher brauchen jeden ersten Samstag keinen Eintritt zu zahlen.